Familie der Rosengewächse - Arzneipflanze des Jahres 2019
Dieser wunderschöne Weißdorn blüht und blüht gerade in meinem Garten - welche anmutige Pracht!
Einer Sage nach wohnen in ihm Elfen und gute Geister die vor Krankheiten schützen - wenn ich den kleinen Baum so betrachte, kann ich mir das gut vorstellen.
Es ist der zweigriffelige Weißdorn - Crataegus laevigata - der in meinem Garten wächst.
Seine Blätter sind nicht so stark eingebuchtet wie bei seinem Bruder.
Wenn wir genau hinsehen und vielleicht eine Lupe benutzen, erkennen wir die zwei oder drei Griffel zwischen den vielen Staubblättern.
Hier sehen Sie den eingriffeligen
Weißdorn - Crataegus monogyn - erkennbar an den stark eingebuchteten Blättern. Zwischen den Staubblättern versteckt sich ein Griffel. Er wächst am Waldrand in Moosach und bildet mit verschiedenen Heckenrosen eine blühende Hecke, einen kleinen verwunschenen Hag.
Ab August tragen beide Weißdornarten rote, mehlige Beeren - Mehlbeeren. Die Früchte des eingriffeligen Weißdorns haben einen Kern. Die Früchte des Zweigriffeligen zwei oder drei Kerne.
Beides sind einheimische Arten.
Die Blätter, Blüten und Früchte werden gleichermaßen in der Volksheilkunde verwendet.
Die wichtigsten Inhaltsstoffe mit Heilwirkungen sind vor allem seine sekundären Pflanzenstoffe: die Flavonoide, Procyanidine und Gerbstoffe. Sie wirken antientzündlich und antioxidativ, fördern die Durchblutung der Gefäße, stärken das Herz und verbessern die Sauerstoffversorgung und sollen den Blutdruck regulieren. Sie helfen bei Erschöpfung und Schlaflosigkeit. Ihre Wirkungsweisen sind durch viele Studien belegt.
Der Weißdorn gilt als das Herzstärkungsmittel in der Volksheilkunde. Er ist im Allgemeinen sehr gut verträglich und kann über Monate eingenommen werden. Trotzdem sollte man vor der Selbstmedikation einen Arzt zu Rate ziehen. Neben- und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind nicht ausgeschlossen.
Für meine Mutter bereite ich jedes Jahr einen Weißdorn-Likör zu - Erika`s Herzlikör
Dazu lege ich die Blüten und Blätter in 32%igem Korn ein und lasse die Mischung 4 Wochen in der Morgensonne ziehen. Die Tinktur wird in eine dunkle Flasche abgefüllt und aufbewahrt. Im Herbst sammle ich die Früchte, wenn sie schön dunkelrot sind. In ein großes Glasgefäß mit Deckel kommen schichtweise Kandiszucker und Früchte (leicht angequetscht) bis es gut 3/4 voll ist. Das Gefäß wird mit 32%igem Korn aufgefüllt, bis die Mischung aus Zucker und Früchten gut bedeckt ist. Die Früchte werden 4-6 Wochen ausgezogen und dann abgeseiht.
Dieser Mischung gebe ich die im Frühjahr hergestellte Tinktur zu.
Jeden Abend sollte ein kleines Gläschen getrunken werden - meiner Mutter tut es gut -
Wohl bekomm's!
Die beschriebenen Heilwirkungen von Heilpflanzen und deren Anwendung haben ausschließlich informativen Charakter.
Ich übernehme keine Garantie und Haftung für die genannten Anwendungsmöglichkeiten.
Ich empfehle hinsichtlich eigener Anwendung ausdrücklich Rücksprache mit einem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker.
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