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Viola odorata - das wohlriechende Veilchen

Aktualisiert: 11. Apr. 2021

Familie der Veilchengewächse

Die Frühlingskünderin war mit ihrem betörenden Duft eine der Lieblinsblumen der Frühjahrsgöttin. Als Liebeszauber-Pflanze wurde sie im alten Griechenland verehrt, die Römer nutzen sie, um sich nach ihren Gelagen vor den anschließenden Kopfschmerzen zu schützen.

Es heißt, dass wenn die ersten drei Veilchen im Frühjahr gegessen werden, man das ganze Jahr vor Krankheit geschützt ist.

Zart und fein wirkt es und ist doch voller Kraft. Schon im März, auch wenn es noch sehr kalt ist, schauen die ersten Blütenköpfchen vorsichtig und doch neugierig aus dem Laub. Die Blütenfarbe blassblau bis dunkelviolett, die Blätter herzförmig und glänzend.

Die Wurzel und das Kraut enthalten Saponine und Salicylsäure, die Blüten und Blätter Schleimstoffe und viel Vitamin C. Die Blüten enthalten ätherische Öle und Pflanzenfarbstoffe u.a. Anthocyane.


Hildegard von Bingen setzte Veilchensaft und einen Veilchenölauszug zur Behandlung von Augenerkrankungen ein und rührte Salben an, die sie bei Ekzemen, Geschwüren und Kopfschmerzen verwendete. Das Veilchenelixier nach Hildegard hilft bei Melancholie und Wechseljahrsbeschwerden.

Pfarrer Kneipp empfahl es bei Erkältungskrankheiten und Husten.

Ein Veilchen-Mandelölauszug soll, laut einer iranischen Studie gegen Schlafstörungen helfen.


Im Tee hilft es bei Kopfschmerzen, es wirkt schmerzlindernd und beruhigend. Durch seine schleimlösenden Inhaltsstoffe unterstützt es das Abhusten. Es nützt bei Entzündungen im Hals- und Rachenraum.

Seine ätherischen Öle hemmen das Keim- und Pilzwachstum.

Auf die Haut aufgetragen unterstützt es die Wundheilungsstörung, hilft bei Ekzemen und fördert eine schöne Narbenbildung.


In der Küche sind die kandierten Veilchenblätter bekannt. Ein Rezept für einen Veilchenzucher finden Sie hier.

Veilchenblüten sind auch eine schöne, essbare Dekoration für Wildkräutersalate.


In meiner Kosmetik verwende ich die Veilchen in einer besonderen, sehr pflegenden Salbe. Dazu werden Veilchenblüten und Blätter in 4 Wochen in Mandelöl ausgezogen, eine alkoholische Ur-Tinktur hergestellt und die Veilchenblüten zu einem Pflanzenwasser destilliert. Alles zusammen wird mit Bienenwachs, Wollwachs und echtem ätherischem Rosenöl zu einer wohltuenden Salbe gerührt. Sie pflegt rissige Haut und Narbengewebe.

Zum Produkt geht es hier.


 

Rezepte


Husten-Tee mit Veilchen

Eine Mischung aus Spitzwegerich, Mädesüss, Thymian und Veilchen herstellen (getrocknetes Kraut)

20 g Thymian, 20 g Spitzwegerich, 10 g Veilchenkraut, 10 g Schlüsselblume, 10 g Melisse

gut mischen und am besten in einer Papiertüte aufbewahren.

Für eine Tasse Tee einen Esslöffel der Mischung mit kochendem Wasser aufgießen und 5-10 Minuten ziehen lassen (zugedeckt, damit die ätherischen Öle nicht "verduften").

Mit etwas Honig süßen und genießen!

 

Veilchen-Elixier - Veilchenwein nach Hildegard

15 - 20 g Veilchenkraut (Blätter und Blüten)

1 l guten Weißwein

10 g Galgantpulver

10 g Süssholzpulver


Die Veilchen mit dem Weißwein kurz aufkochen, einige Stunden stehen lassen, abseihen. Den Sud mit den Pulvern aufkochen und wieder abseihen. Von diesem Elixier 2 - 4 kleine Likörgläschen am Tag trinken, 4 - 6 Wochen lang. Am besten gleich 2-3 Flaschen Elixier herstellen.

 

Veilchen-Sirup.....

wird ganz ähnlich zubereitet wie der Holunderblütensiurp.

Sie nehmen 3 Handvoll Veilchenblüten - das ist viel und braucht Zeit zum Sammeln!

2 Bio-Zitronen

400 ml Wasser

400 g Zucker.

Das Wasser mit dem Zucker aufkochen, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Dann eine Zitrone auspressen und den Saft dazugeben, die andere Zitrone in dünne Scheiben schneiden, mit den Veilchenblüten in das Zuckerwasser geben und gut umrühren. Diese Mischung kann bis zu 3 Tagen stehen bleiben, das Wasser bekommt eine hell-violette Farbe. Immer wieder umrühren. Abseihen und in saubere kleine Flaschen abfüllen, im Kühlschrank lagern.

Schmeckt besonders gut mit Mineralwasser oder Prosecco!


Wohl bekomm's!

 

Veilchenessig - zum Salat oder als Körperwaschung!

1 Handvoll Veilchenblüten ohne Stängel,

gerne auch mehr

0,5 l Bio-Essig (am besten klaren Apfelessig)


Veilchenblüten in ein verschließbares Gefäß geben (z.B. Einmachglas) mit dem Apfelessig übergießen. Mindestens einige Tage, am besten aber 4-6 Wochen stehen lassen, immer wieder schütteln. Der Essig hat jetzt eine hellviolette Farbe angenommen. Die Blüten werden abgeseiht.

Den fertigen Veilchen-Essig in eine schöne Flasche umfüllen.

Er ist ungefähr 1 Jahr haltbar.


Für eine Körperabreibung wird der Essig verdünnt: 1-2 Esslöffel auf 500 ml Wasser.

Nach dem Duschen als erfrischende Abreibung (der Essigduft ist schnell verflogen!), unterstützt er den Säureschutzmantel der Haut, wirkt astringierend und kräftigend.

Erfrischt bei Hitzewallungen!


Oder nach dem Haare waschen als Spülung verwenden.


 

Die beschriebenen Heilwirkungen von Heilpflanzen und deren Anwendung haben ausschließlich informativen Charakter.

Ich übernehme keine Garantie und Haftung für die genannten Anwendungsmöglichkeiten.

Ich empfehle hinsichtlich eigener Anwendung ausdrücklich Rücksprache mit einem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker.

 

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